Deutsch Sprack
Hier folgt wirklich nur Geplänkel, was mir so in jedem(!) Umfeld bezüglich der Vergewaltigung der deutschen Sprache auffällt.
In diesem Bereich kommt nix wichtiges oder lehrreiches.
Jaja, die deutsche Sprache…
Da erdreisten sich immer wieder deutschstämmige, den Immigranten entgegenzuschleudern: „Lern erstmal deutsch!“
Wenn man, wie ich, mit der weltweit betrachteten Krone der Sprachen, im Land der Dichter & Denker, aufgewachsen ist, müsste man doch diese Vergewaltigung der deutschen Sprache als schade bis peinlich empfinden. Auch, wenn ich als völlig ungebildeter Dörfler aufwuchs und mich anschließend selber bilden musste. So habe ich eine Dorf-Hauptschule absolviert, also schulisch schlicht nichts gelernt. In Mathe reichte bis zum 3-Satz, im Englischen so ungefähr bis chair & table. Kommunikation ist mit diesem Bildungsstand schlichtweg auszuschließen. Bei der alten Müller hat´s im Geschichts-Unterricht immerhin zur Unterscheidung zwischen romanischem & gotischem Baustil gereicht. In „Physik“ (kicher) wurden Flächen-Inhalte des Kreises berechnet. Goethe & Schiller, Erbsubstanzen, Chemie-Unterricht… so etwas kam nicht vor! Und deutsch… naja! Wörter-Trennung und ansatzweise Kommasetzung. Als wacher Geist habe ich mich später selber geschult. Schulische Allgemein-Bildung sucht man bei mir aber leider vergeblich.
Zurück zum eigentlichen Thema…
Mir verfaulen meine Ohren und fallen grün ab, wenn ich Äußerungen wie „Stehtische Einrichtungen“, „die Fehden in der Hand halten“, „das muss ich erst Abwegen“ oder „Interlektualität“ vernehme. Schauder!
Wenn Spitzköpfe hochtrabend mit Fremdworten, völlig deplatziert um sich werfen, graust´s mich. „Das hat die ganz subtil gemacht“. Sagt aus, dass jemand etwas link und hintenrum eingefädelt hat. Schauder Leute: bleibt doch bitte bei deutsch, wenn´s weiter nicht reicht! Einfach mal im Brockhaus nachschlagen oder den schlauen Onkel Google fragen! Hauptsache es klingt besonders gebildet. Was da für´n Grütz von sich gegeben wird ist doch egal, sofern das Gegenüber möglichst eh nicht folgen kann.
Im Besonderen verschwinden zusehens Unterscheidungen zwischen „e“ und „ä“.
Da sei es, von meiner Seite, noch verziehen dass aus den Eltern die Ältern werden und der Detlef dann Dättläff heißt. Wenn aber „Fehden“ gesponnen werden, „Stehtische Einrichtungen“ geschlossen werden müssen oder vom „alltheklichen“ Leben schwadroniert wird… Oder die theklich getesteten. Sind die besonders trinkfest? Fußball-Trainer sollten folglich nicht von theklicher Arbeit reden ; ))
Das ertragen selbst meine leidlich gebildeten Ohren nur schwer. Wobei mir gleich die „Oh-Ringe“, das Kau-Verhalten und „Hau-Schuhe“ in den Sinn kommen.
Auch gut: „ich habe mich doch entschuldigt!“
Das sollte man mal mit dem Denkmuskel betrachten. Man braucht nichtmal antiquiert, in der Kirche, beichten gehen. Die Absolution wird sich heutzutage selber erteilt. Oh Mann… Ich war allein-erziehend und habe meinem Kind beigebracht, um Entschuldigung anzufragen!!! Entschuldigen, also die Schuld von Jemandem nehmen, kann der Geschädigte und nicht der Schaden-Zufüger.
Wer von Interlektualität redet, ist sicherlich selber nicht intellektuell, eher n lächerliches Möchtegernchen. Nun bin ich bekanntermaßen kein Germanist, aber Intellektualität beinhaltet nach meiner Anschauung, unter Anderem, auch etwas zu ergreifen. Also auf den Grund zu gehen. Wer „inter“ mit Wissen verbindet, fällt bei mir durch dieses Sieb!
Das passt zu meiner Anschauung dass die mit großem Abstand meisten Menschen einfach nur stink langweilig sind. Leider. So viele gute Charaktere… Längere Zeit und intensiv ertrage ich ausschließlich Leute mit eigener Inspiration. Die über den Tellerrand hinaus schauen und über irgendetwas Eigenes verfügen. Geld meine ich hier nicht! Aufmerksamkeit ist doch das Mindeste, was zu erwarten wäre.
Wie oft bin ich gedanklich schon bei Städten, wenn denn ausnahmsweise tatsächlich mal von steten Begebenheiten die Rede ist.
Ein paar High-Lights zur Aussprache:
Ne-Fehden
…immer mehr Waschbeeren in den stehten…
oder der Ötzi. Der hatte eine Beerenfell-Mütze auf. Aus Brombeeren?
Fußball-Trehner
Flughefen (werden hier Bier- oder Brothefen geworfen?)
…da werden die großen Reeder gedreht…
Corona Wahn-App
Inerlekt
…die stehlen ihre Körper…
Mongtage
Balkong
Brongse
Pangsion (grusel)
Plene entwickeln
Intaresse
Battarie
Gallarie
Kammarah
Temparatur
Untaricht
Versicharung
Oparation
Bevölkarung
äpidemisch
…es herrscht Hätze und Heme…
Getreide-Ehren
Entbährung
in den Konzert-Seelen…
auch die Zaunpfähle heißen jetzt oft Zaunfehle
Im Wahlkampf ist von den „W-Lan“ bzw. von der Wehlaschicht die Rede
der Ort heißt wahlweise „Oat“ oder „Ocht“
Vorrehte werden gehortet
„tun Sie bitte schonmal einpacken, ich bin noch am kucken“
„ich muss noch trinken einpacken“
„das Bier ist leer“
auf den Weihnachts-Merkten…
die Zehne putzen
das führt zu Lehmungen (igitt, was n Dreck)
erstmal Abwegen – Unwegbarkeiten (auf Abwegen!)
in den Bedan duschen gehen
wir mussen noch die Mütter und Feta fragen
Arg wird’s teils vbei den Jugendlichen. Da ist die Rede von Gorke, ßöhkus und Köhsche (Gurke, Zirkus, Kirsche)
Kürzlich im Park treff ich den Steini. Da erzählt er, dass ihm jemand zu „pilletrant“ wäre.
Ein Pferdeschwanz ist umgänglich grundsätzlich ein Zopf. Ein Zopf ist zwangsläufig geflochten, sonst kann es kein Zopf sein!
Früher waren Tagesschau-Sprecher top geschult. Heute reden sogar die von den Stehtischen Einrichtungen. „dt“ wird bitte schnell und weich gesprochen und ein „ä“ ungleich „e“.
Derlei artikulative Fehltritte beschäftigen ja nicht wirklich, fallen mir täglich aber leider 1000-fach auf.
Diese Äußerungen sind mir spontan „aus den Fingern geflossen“ und sollten, bei Gelegenheit, irgendwann (!) eine Überarbeitung erhalten.